Der mutige Hund Nino
Eine spannende Gutenachtgeschichte für Kinder
Ein ungewöhnlicher Abend
In einem gemütlichen kleinen Häuschen am Rande des Waldes lebte ein kleiner, aber sehr mutiger Hund namens Nino. Seine Besitzerin Emma liebte ihn über alles, denn obwohl Nino nur so groß wie ein Kissen war, hatte er das Herz eines Löwen.
An diesem besonderen Abend lag Emma bereits im Bett und las ihr Lieblingsbuch, als plötzlich ein seltsames Geräusch aus dem Garten zu hören war. "Huuuuu-huuuu!" Es klang wie der Wind, aber viel merkwürdiger.
Nino spitzte seine kleinen Ohren und sprang vom kuscheligen Hundebett auf. Sein buschiger Schwanz wedelte aufgeregt. "Was könnte das nur sein?", dachte er bei sich.
Das geheimnisvolle Licht
Emma hatte das Geräusch auch gehört. "Nino, was ist denn da draußen los?", flüsterte sie und kraulte ihm den Kopf. Gemeinsam gingen sie zum Fenster und schauten hinaus in den Garten.
Im Mondschein sahen sie etwas Unglaubliches: Ein sanftes, bläuliches Licht schwebte zwischen den Rosenbüschen umher. Es tanzte auf und ab, wie ein leuchtender Luftballon, der vom Wind getragen wird.
"Oh!", rief Emma leise. "Das ist ja wunderschön! Aber was kann das nur sein?"
Nino bellte einmal kurz - nicht laut, denn er wollte das geheimnisvolle Wesen nicht erschrecken. Stattdessen wedelte er mit dem Schwanz und schaute Emma mit großen, fragenden Augen an.
Ein mutiger Entschluss
"Sollen wir nachschauen?", fragte Emma ihren treuen Freund. Nino bellte zustimmend und lief schon zur Tür. Er war zwar ein kleiner Hund, aber seine Neugier war riesengroß.
Leise öffneten sie die Hintertür zum Garten. Die Nachtluft war warm und duftete nach Jasmin. Das geheimnisvolle Licht schwebte immer noch zwischen den Blumen, aber jetzt konnten sie hören, dass es kleine, melodische Töne von sich gab - wie eine winzige Glocke.
Nino trottete mutig voraus, seine kleine Nase schnüffelnd in der Luft. Emma folgte ihm auf Zehenspitzen. Je näher sie kamen, desto deutlicher wurde das sanfte Läuten.


Eine magische Begegnung
Plötzlich blieb das Licht still in der Luft schweben, genau über Mamas Lieblings-Rosenbusch. Nino und Emma hielten den Atem an.
Dann geschah etwas Wunderbares: Das Licht wurde heller und verwandelte sich in eine winzig kleine Fee! Sie war nicht größer als Ninos Pfote und trug ein Kleidchen aus Blütenblättern. Ihre winzigen Flügel schimmerten wie Regenbogen im Mondlicht.
"Oh!", hauchte die kleine Fee mit einer Stimme wie Silberglöckchen. "Ihr habt mich gefunden! Ich bin Luna, die Garten-Fee. Ich sorge dafür, dass alle Blumen schöne Träume haben."
Nino setzte sich brav hin und wedelte vorsichtig mit dem Schwanz. Emma kniete sich neben ihn. "Hallo Luna", flüsterte sie. "Ich bin Emma und das ist mein mutiger Freund Nino."
Eine wichtige Bitte
Luna die Fee schaute etwas traurig. "Ich brauche eure Hilfe", sagte sie. "Meine Zauberlaterne ist ins hohe Gras gefallen, und ohne sie kann ich den Blumen keine schönen Träume schenken. Aber ich bin zu klein, um sie alleine zu finden."
Nino sprang sofort auf. Hier war seine Chance zu helfen! Er schnüffelte am Boden und begann, systematisch das hohe Gras zu durchsuchen. Seine kleine Nase war viel besser als jede Taschenlampe.
Emma half auch mit und schob vorsichtig die Grashalme zur Seite. "Keine Sorge, Luna", sagte sie. "Wir finden deine Laterne bestimmt!"
Ninos großer Moment
Nach einer Weile des Suchens machte Nino plötzlich "Wuff!" - ganz leise, aber aufgeregt. Seine Nase hatte etwas Interessantes entdeckt! Unter einem besonders großen Grasbusch glitzerte etwas Goldenes.
"Da ist sie!", rief Emma fröhlich. Vorsichtig holte sie eine winzig kleine, goldene Laterne hervor, die wie ein Stern funkelte.
Luna die Fee strahlte vor Freude. "Oh, vielen Dank! Ihr seid so mutig und hilfsbereit!" Sie berührte die Laterne mit ihren winzigen Händen, und sofort begann sie sanft zu leuchten.
Ein magisches Dankeschön
"Als Dankeschön möchte ich euch etwas Besonderes schenken", sagte Luna und flatterte zu Nino hinunter. Sie berührte seine kleine Nase mit ihrer winzigen Hand.
Plötzlich fühlte sich Nino ganz warm und glücklich. "Von nun an wirst du immer wissen, wenn jemand Hilfe braucht", sagte Luna. "Dein mutiges Herz wird dir den Weg zeigen."
Dann flog sie zu Emma und berührte sanft ihre Hand. "Und du wirst immer verstehen, was Nino dir sagen möchte. Ihr seid ein wunderbares Team!"


Süße Träume
Luna die Fee winkte ihnen zum Abschied zu und flog von Blume zu Blume. Überall, wo sie hinflog, begannen die Blüten sanft zu leuchten und wiegten sich friedlich im Nachtwind.
"Sie geben den Blumen schöne Träume", flüsterte Emma staunend.
Nino und Emma gingen zurück ins Haus. Emma kuschelte sich in ihr Bett, und Nino rollte sich in seinem weichen Körbchen zusammen. Beide fühlten sich müde, aber sehr glücklich.
"Gute Nacht, mein mutiger Nino", sagte Emma und gähnte.
"Wuff", antwortete Nino leise, was jetzt "Gute Nacht, liebe Emma" bedeutete.
Epilog: Ein neuer Tag
Als die Sonne am nächsten Morgen aufging, blühte der Garten schöner denn je. Alle Blumen strahlten in den prächtigsten Farben, als hätten sie die allerschönsten Träume gehabt.
Und Nino? Er wurde zu dem hilfsreichsten Hund der ganzen Nachbarschaft. Wann immer jemand in Not war, wusste er es sofort und führte Emma dorthin, wo sie helfen konnten.
Aber das ist eine andere Geschichte für einen anderen Abend...
Ende

